Als recht aufschlussreich in der schwierigen Frage nach Johann Valentin Andreaes Stellungnahme zur Rosenkreuzerbewegung erweist sich ein Abschnitt in der Vorrede seiner 1619 erschienenen Schrift ,Christianopolis".
,Über das, was einige Theologen im Ernst hiervon geschrieben, hat das nach meiner Meinung neulich erdichtete Spiel von einer besonderen Brüderschaft hiervon ein unleugbares Zeugnis an den Tag gelegt. Als diese nach dem Geschmack der vorwitzigen Welt ganz ungewöhnliche, ja die größten Sachen, nämlich eben diese Dinge, die man zu wünschen pflegt, in Stand zu bringen versprach, so taten sie noch dazu, wie sie nicht nur gute Hoffnung zu einer Verbesserung des allgemeinen Verderbens hätten, sondern auch, daß die Nachfolge Christi wieder sollte in Gang gebracht werden. Als sich das Gerücht [fama] von dieser Sache ausbreitete, hilf Gott! was war da für ein Lärmen, was hierüber ein Krieg unter den Gelehrten, welche Unruhe und lächerliche Gebärdung bei Betrügern und lichtscheuen Nachteulen entstanden, ist unnötig, nur dies einzige aber noch zu sagen, daß bei diesem entstandenen / blinden Lärmen es Leute gegeben, [...] die die Einschärfung eines christlichen Lebens der Ketzerei und Schwärmereien beschuldigten, da andere solche hingegen hauptsächlich und von ganzem Herzen annahmen."1