Einzig zur ,Chymischen Hochzeit Christiani Rosenkreutz" hat sich Johann Valentin Andreae als Autor bekannt, als hschaer im hohen Alter in seiner Vita eine entsprechende Notiz vornahm. Strittig ist jedoch die Wertung, die er seinem Frühwerk zukommen ließ. Andreae schrieb:
,Superfuerunt e contra Nuptiae Chymicae, cum monstrorum foecundo foetu, ludibrium, quod mireris a nonullis aestimatum at subtili indagine explicatum, plane futile et quod inanitatem curiosorum prodat."1
Die wirkungsgeschichtlich dominierende Übersetzung stammt aus der Ausgabe von Seybold, die schon 50 Jahre vor dem lateinischen Original veröffentlicht wurde:
,Die chymische Hochzeit, eine Posse voller abenteuerlicher Auftritte, erhielt sich. Zum verwundern wurde es von einigen geschätzt, da es ein unbedeutendes Werkchen ist und die unnützen Bemühungen der Neugierigen darstellt."2
R. Frey-Jaun kritisiert in ihrer Dissertation über die Chymische Hochzeit diese Übersetzung, die die Intention Andreaes nicht korrekt wiedergibt, an drei Punkten:
Zum Abschluß bringt sie folgenden Übersetzungsvorschlag: ,Im Gegensatz zu den erwähnten Schriften hielt sich die ,Chymische Hochzeit`, eine literarische Kurzweil, die eine Flut von ungeheuerlichen Schriften nach sich zog. Du würdest dich wundern, wie sehr sie von einigen geschätzt worden ist und mit welcher Subtilität erklärt. Doch sind diese Deutungen offensichtlich haltlos und beweisen nur, zu was für Unsinn diese Hermetiker fähig sind."3