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Das Buch des Christian Rosenkreuz

Bei der in der Fama Fraternitatis beschriebenen Entdeckung des Leichnams von Christian Rosenkreuz hat dieser ein Buch in der Hand, dessen Schlussabschnitt in der Fama lateinisch zitiert wird. Wegen seines prägnant zusammenfassenden Charakters wird dies hier in deutscher Übersetzung wiedergegeben:

,Das dem Herzen Jesu eingepflanzte Samenkorn, Christian Rosenkreuz, stammte aus vornehmer und erleuchteter deutscher Familie; er war für sein Jahrhundert der Mann, der durch göttliche Offenbarung, durch erhabenste Imaginationen, durch unermüdliches Bestreben den Zugang fand zu den himmlischen und menschlichen Mysterien und Geheimnissen. Er behütete seinen mehr als königlichen Schatz, den er auf seinen Reisen durch Arabien und Afrika gesammelt hatte, der aber seinem Jahrhundert noch unangemessen war, vor den späteren Generationen, bis er wieder ausgegraben würde, setzte treue und engverbundene Erben ein über seine Künste und seinen Namen, erbaute eine »Kleine Welt«, die in allen Bewegungen der »Großen« entsprach und schuf schließlich ein Kompendium aller vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Geschehnisse. Dann gab er, von niemand gedrängt, einzig vom Geiste Gottes gerufen, seine erleuchtete Seele dem Schöpfer zurück, unter den Umarmungen und Abschiedsküssen seiner Brüder. Obwohl er mehr als hundert Jahre alt geworden war, hatte er dennoch nie Krankheit an seinem Leibe erfahren, noch an anderen geduldet. Er war unser geliebtester Vater, sanftester Bruder, treuester Meister und lauterster Freund. Hier ist er von den Seinen für 120 Jahre den Augen der Welt entzogen worden."1


1. Zitiert in der Übersetzung durch Richard van Dülmen, Fama, 27 Anm. 28.


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